Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Ungewissheit, Befürchtungen

​Diese Gefühle haben uns gerade in Zeiten der Corona-Krise besonders stark im Griff.

Die Krise ist weltweit und betrifft alle Lebensbereiche:
Unsere Gesundheit, unsere wirtschaftliche und finanzielle Situation, unsere Beziehungen.

​So etwas haben wir bisher noch nicht erlebt und es löst Ängste, Unsicherheit, Ungewissheit aus. Somit das Gegenteil von Sicherheit.

​Niemand kann vorhersagen, wie lange die ​Krise noch dauern wird.

Welche Auswirkungen die Krise auf unser Leben, auf die Gesellschaft, auf die Wirtschaft haben wird.​

Ob und wann unser Leben wieder in normalen Bahnen verlaufen wird und/oder was dann sein wird, vielleicht anders sein wird.

Die meisten sind sich jedoch einig, dass die Welt nicht mehr so sein wird wie vorher, sondern eine andere. Wie immer sie dann auch aussehen mag.

​Doch auch außerhalb der Corona-Krise bestimmen Ängste, Sorgen, Befürchtungen unseren Alltag.
Sie belasten uns, schmälern unsere Lebensfreude, bereiten uns Stress.

Was löst Ängste aus?

​​Das ist bei jedem Menschen anders.

Manche haben Angst hinsichtlich ihrer finanziellen Situation, ihrer Existenz.

Andere haben Angst, krank zu werden.

​Viele machen sich Sorgen, um ihre betagten Eltern oder haben Angst um ihre Kinder, dass ihnen etwas passieren könnte.

Anderen wiederum bereitet die Entwicklung in der Welt, z. B. der Klimawandel oder das Corona-Virus, Sorge oder Angst.

​Angstgefühle - Warum entstehen Sie?

Angstgefühle sind sinnvoll. Angst hat eine wichtige biologische Funktion. Sie ist ursprünglich ein Schutzfaktor und weist auf Gefahren hin. In Gefahrensituationen schärft sie unsere Sinne und aktiviert unsere Körperkraft und macht uns bereit für Kampf oder Flucht. Evolutionsgeschichtlich war dieser Mechanismus für ​das Überleben unserer Vorfahren wichtig.

Angst ist sinnvoll, wenn sie uns zu Verhaltensweisen alarmiert, die uns echte wahrscheinliche Gefahren vermeiden helfen, z. B. wenn wir bedroht werden, es brennt.

Wenn wir jedoch in Situationen Angst empfinden, wenn keine Gefahr besteht, engt sie uns ein und unsere Lebensqualität leidet darunter. Wir erleben Stress.

Wie entsteht Angst?

In den meisten Fällen werden Ängste durch unsere Gedanken und inneren Bilder verursacht. ​

Wenn wir denken, dass etwas gefährlich ist, was Schlimmes passieren könnte und/oder wir es uns innerlich vorstellen, verspüren wir Angst.

​Dieser Zusammenhang zwischen Denken und Fühlen war schon dem griechischen Philosophen Epiktet vor 2000 Jahren bekannt. Von ihm stammt die Aussage:

​"Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinung, Einstellung, die wir von den Dingen haben."

Unser Gehirn kann nicht zwischen einer realen und einer eingebildeten Angst unterscheiden.

Unser Körper reagiert mit Angst und Stress egal, ob die Gefahr real oder nur in der Vorstellung existiert.

​Da wir durch unsere Gedanken, durch innere Bilder und wie wir die Situation dann bewerten, Angstgefühle erzeugen, ist die gute Nachricht, dass wir Einfluss darauf nehmen können und selbst unsere Angst überwinden können.

Mit der ​Angst umgehen lernen - Aber wie

Was können wir tun, damit wir uns nicht von unseren Ängsten auffressen, beherrschen lassen?

​1. Zulassen

Wichtig ist erst einmal, unsere Ängste ernst zu nehmen und zuzulassen. Sie haben einen Grund, dass sie auftauchen.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, Angst zu haben. Angst ist ein natürliches und nützliches Gefühl. ​Seien Sie sich bewusst, dass Sie Angst haben dürfen und Sie lernen können, mit der Angst umzugehen.
​Ängste zu verdrängen, bringt in der Regel nichts. Sie werden wiederkommen.

2. Wahrnehmung

​Hören Sie in sich hinein. Achten Sie bewusst darauf, was Sie gerade denken, wenn Sie die Angst verspüren:

​​- Was genau belastet mich? 
- Was genau macht mir Angst?
​- Worum sorge ich mich im Moment?
​- Was glaube ich, was Schlimmes passieren wird?
- ​Was genau sind meine Gedanken, sodass ich Angst empfinde?
​​
​3. Bewertung

Machen Sie sich klar, dass Ihre Ängste nicht durch eine bestimmte Situation entstehen, sondern in den allermeisten Fällen durch Ihre Gedanken und​ Ihre Bewertungen.

​Denken Sie an den Philosophen Epiktet:
"​​Nicht die Dinge beunruhigen uns, sondern die Meinung, Einstellung, die wir von den Dingen haben."

​4. Überprüfen der Gedanken

​​​​​Hinterfragen Sie den Wahrheitsgehalt Ihrer Gedanken.

​Unser Verstand entwickelt häufig Szenarien, die uns Angst machen, Sorgen bereiten, belastend sind.

So stelle ich mir z. B. vor, dass ich krank werde oder dass ein mir nahe stehender Mensch schwer krank wird, dass ich im Beruf nicht gut genug bin,​ ich versage, mich blamiere oder dass ich meinen Arbeitsplatz verliere, nicht mehr genügend Geld habe.

​Wenn Ihr Verstand Ihnen also ein solches Szenario vorspielt, dann ist es sinnvoll, zu hinterfragen, ob Sie mit absoluter Sicherheit ​sagen können, dass es genauso kommen wird und nicht anders.
​Können Sie tatsächlich, hundertprozentig wissen, dass Ihre Befürchtung eintreten wird.

​Stellen Sie sich folgende Fragen:

- Entspricht Ihr Gedanke den Tatsachen?
​- Ist Ihr Gedanke zu 100 % wahr?
- ​​Können Sie mit absoluter Sicherheit sagen,   dass er wahr ist, dass es so kommen wird?

​Da Ihr Verstand garantiert nicht zu 100 % sicher sein kann, wird er Nein sagen und Sie haben die Möglichkeit, anders darüber nachzudenken.

5. Änderung der Gedanken und Bewertungen

​Wenn der belastende Gedanke kommt, sagen Sie sich STOPP. Dadurch durchbrechen Sie Ihren Gedankengang.

​Das ist eine ​wirkungsvolle Technik aus dem Stressmanagement.

Entkatastrophisieren

​Fragen Sie sich, was könnte schlimmstenfalls passieren, z. B. wenn Sie Angst haben, Fehler zu machen.

​Sie werden deshalb nicht gleich Ihren Job verlieren. Es wir Ihnen niemand "den Kopf abreißen".

Sie können Fehler korrigieren. Aus Fehlern lernen Sie. Fehler sind Rückmeldungen, dass Sie es beim nächsten Mal anders machen, etc.. ​​​
​Dadurch bewerten Sie die Situation anders.

​Beim Entkatastrophisieren werden Sie schnell merken, dass die meisten Situationen überhaupt nicht so ​schlimm sind, wie Sie annehmen.​ Ihre Ängste, Befürchtungen verlieren automatisch an Kraft.

​Wenn wir uns vorstellen, ernsthaft krank zu werden, z. B. an Krebs ​zu erkranken, oder dass einem geliebten Menschen etwas passieren könnte, werden die meisten Menschen Angstgefühle entwickeln. ​
Je mehr wir uns jedoch vorstellen, was passieren könnte, umso schlimmer wird es.

Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, verstärkt sich."

​Wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.​

​Stellen Sie sich die Frage, bin ich WIRKLICH in Gefahr ernsthaft zu erkranken.
Gibt es eine sehr konkrete Gefahr, dass meinen Kindern was passiert. 

Sie werden feststellen, dass es nur eine sehr geringe Möglichkeit gibt, die leider kein Mensch ausschließen kann, dass das eintritt. Wir hingegen uns die Gefahr nur stark in unserem Kopf ausmalen. ​

​Positive Gedanken, Bilder erzeugen

​Versuchen Sie, wenn Sie Angstgefühle haben, ganz bewusst an etwas Schönes, Positives zu denken​.
Denken Sie ​z. B. an einen netten Urlaub, einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen.
Stellen Sie sich die Situationen auch innerlich vor Ihrem geistigen Auge vor.
Das lenkt Ihren Geist in eine andere Richtung und verändert Ihre Gefühle positiv.

​Erinnern Sie sich an das, was Sie bewältigt, gemeistert haben

Erinnern Sie sich bewusst an Dinge, Situationen, die Sie in Ihrem Leben erfolgreich gemeistert haben. Jeder Mensch hat eine Fülle davon. Nur häufig erinnern wir sie nicht, da sie uns als so selbstverständlich erscheinen.

​Noch weitere Möglichkeiten und einiges mehr finden Sie in meinem demnächst erscheinenden Online-Ratgeber "Wie Sie Ängste überwinden können". ​


​5 Tipps, die gerade auch in Zeiten der ​ ​Corona-Krise entlastend sind

​Gefühle und Stimmungen sind ansteckend. So ist sowohl gute Laune als auch schlechte Laune ansteckend.

Gefühle und Stimmungen sind jedoch nicht nur im direkten Kontakt mit anderen ansteckend, sondern die Stimmung im ganzen Land beeinflusst auch unsere Gemütslage. 

​Wir werden täglich bombadiert mit Meldungen zur Corona-Krise. Es kursieren so viele falsche, absurde Nachrichten in den sozialen Medien.

​Der eigenen Person zuliebe sollten Sie sich nicht den ganzen Tag mit dem Corona-Virus und den Folgen beschäftigen. ​

​Tipp 1

Suchen Sie sich eine seriöse journalistisch gut aufbereitete Medienquelle aus und informieren Sie sich nur einmal täglich über den aktuellen Stand. ​Dann haben Sie die Möglichkeit, das zu verarbeiten, vielleicht allein oder, indem Sie mit anderen darüber sprechen. Hilfreich ist auch, wenn Sie Ihre Sorgen und Ängste aufschreiben. Das entlastet enorm.

​Tipp 2

Wir hören so viel Negatives am Tag. Umgeben Sie sich mit Menschen, die positiv gestimmt sind und Optimismus verbreiten.

​Verbreiten Sie natürlich auch selbst Optmismus, was einen großen Wert für andere haben wird. Zudem geht es Ihnen selbst besser. Sie sind zuversichtlicher, stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern finden Lösungen. 

​Optimismus ist auch ein wichtiger Faktor zur Stärkung der inneren Widerstandskraft.

​Hilfreiche Tipps wie Sie Optimismus trainieren können finden Sie hier:
​​9 Tipps - Wie Sie Optimismus trainieren können

​Tipp 3

​Beziehungen zu haben, ​ist wichtig. Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen Kontakte mit anderen. Da die persönlichen Kontakte zurzeit sehr eingeschränkt sind, nutzen Sie auch alle digitalen Kommunikationswege. ​
Sprechen Sie über Ihre Emotionen, Befürchtungen, Sorgen, Ängste, was Sie bewegt. Tauschen Sie sich aus.

​​​​​​​Tipp 4

Es tut gut, anderen Menschen zu helfen. Das ​​​ gibt uns ein gutes Gefühl​, was Sinnvolles zu tun. Es erzeugt auch ein Gefühl der Verbundenheit. 
Wichtig ist auch, sich selbst Hilfe von anderen Menschen zu holen, Hilfe anzunehmen. Das hilft gegen Stress und Angst.

​Tipp 5

​Machen Sie Dinge, die Ihnen​​​​ Spaß machen, Ihnen Energie liefern.

​Schreiben Sie auf, wer, was, welche Gedanken Ihnen Energie geben. Sie können dann ganz gezielt auswählen, was Sie z. B. am heutigen Tag gerne davon tun möchten.

​Gehen Sie nach draußen, an die frische Luft, genießen Sie die Natur, gehen Sie spazieren, nehmen Sie bewusst die schönen Dinge wahr, treiben Sie Sport.
​Diese Aktivitäten wirken angstlösend und emotional ausgleichend.

​In diesem Sinn kommen Sie gut durch die schwierige Zeit.
Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre
Gerda Dellbrügge​


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